(Foto: W. Sager)

(Foto: B.Mundlos)

Wenden

1981 feierte Wenden mit einem Volksfest im Zeichen seines Wappens, das auch auf eine Jubiläumsmedaille geprägt wurde, die 950jährige Wiederkehr seiner ersten urkundlichen Erwähnung als "Guinitthun" (die Schreibweise "Gu" war damals für den Laut "W" üblich) im Jahr 1031. Nach dem Ort benannte sich das welfische Dienstmannengeschlecht von Wenden, das vom 12. Jahrhundert bis zu seinem Aussterben 1597 überörtliche Bedeutung besaß; so stiftete Ludolf von Wenden 1145 das Kloster Riddagshausen. Die Gemeinde Wenden hat das Wappen dieser Familie, das im ungeteilten Schild zwei Sparren enthielt, wiederbelebt und durch die Schildteilung abgewandelt. So beschloß der Gemeinderat das Wappen am 14. Juni 1968, und der braunschweigische Verwaltungspräsident genehmigte es am 7. November desselben Jahres.

Gleichzeitig erhielt Wenden eine Flagge aus drei Bahnen Schwarz-Weiß-Schwarz im Verhältnis 1:2:1; sie trägt auf der breiten Mittelbahn das Ortswappen.

 

Dr. Arnold Rabbow

(Quelle: Archiv Kulturverein Wenden-Thune-Harxbüttel 1982 e.V.)

 

 

Thune

In Rot ein silberner (weißer) Pferdekopfgiebel, aus einem silbernen (weißen) Palisadenzaun wachsend

"Am Anfang war ein Zaun" - so könnte die Ortschronik von Thune beginnen, und deswegen gibt auch das Wappen den Ortsnamen "redend" wieder. Freilich handelt es sich um keine gewöhnliche Hof- oder Weide-Einfriedung, sondern um eine Befestigungsanlage in der Kette der Schunterburgen. Diese spielten in der frühen Geschichte dieses Raumes eine wichtige Rolle als Verteidigungslinie in den Kämpfen zwischen Sachsen und Wenden. Eine solche Befestigung mit Palisaden war vermutlich auch der Vorgänger des "castrum Thune", das 1273 urkundlich bezeugt ist und in dessen Schutz sich der Ort entwickelt hat, der nach eben jenem Zaun benannt ist, wie es am deutlichsten in der 1477 überlieferten Namensform "dat dorp to dem Thune" zu erkennen ist.

Der gekreuzte Pferdekopfgiebel, seit jeher ein Wahrzeichen niedersächsischen Volkslebens, macht deutlich, daß es sich beim alten Thune um eine sächsische Siedlung handelt und daß der Ort jahrhundertelang bäuerlich geprägt war.

Dies wird auch durch die Farben unterstrichen, die seit dem 14. Jahrhundert traditionell mit dem alt-sächsischen Pferdesymbol in Verbindung gebracht werden und die heute auch die niedersächsischen Wappenfarben sind. Rot und Weiß schlagen zugleich eine Brücke von der Geschichte in die Gegenwart, denn sie zeigen als stadtbraunschweigische Farben überdies an, daß Thune seit 1974 ein Braunschweiger Ortsteil ist. Das Wappen wurde vom Ortsrat Wenden, in dem Thune seinerzeit vertreten war, am 4. September 1980 für Thune angenommen.

 

Dr. Arnold Rabbow                                                                                                            

(Quelle: Archiv Kulturverein Wenden-Thune-Harxbüttel 1982 e.V.)

                                                 

Harxbüttel

In Blau drei goldene (gelbe) Zinnen über blauen Wellen.

Das Wappen hält die Erinnerung an die Ursprünge des Ortes Harxbüttel wach. Sie sind in einer befestigten Siedlung auf einer Schunterinsel zu suchen, die zunächst aus drei Anwesen bestand und sich später in Richtung des heutigen Ortes ausbreitete. Über das Aussehen der Befestigung - sie war damals bitter notwendig, weil die frühen Ansiedlungen ständig unter Überfällen zu leiden hatten - ist nichts überliefert, und so wird im Wappen der Begriff "Vom Wasser umflossene Befestigung" abstrahiert versinnbildlicht.

Die Farben Blau-Gelb, von den Harxbüttelern ausdrücklich gewünscht, sind in diesem Fall nicht, wie bei den meisten anderen Braunschweiger Ortsteilwappen, als die braunschweigischen Landesfarben beziehungsweise als Erinnerung an den alten Landkreis Braunschweig zu sehen. Harxbüttel gehörte früher vielmehr zu den welfischen Landen des lüneburgischen Anteils, deren Grundfarben (blauer Löwe in gelbem Herzenfeld) ebenfalls Blau-Gelb waren. Sie sind auch die Farben des Landkreises Gifhorn, in dessen Verband Harxbüttel bis zu seiner Eingemeindung nach Braunschweig 1974 eine selbständige Gemeinde bildete. Das Wappen wurde am 13. Mai 1980 vom Ortsrat Wenden, in dem Harxbüttel seinerzeit vertreten war, einstimmig gebilligt.

 

Dr. Arnold Rabbow                                                                                                     

(Quelle: Archiv Kulturverein Wenden-Thune-Harxbüttel 1982 e.V.)